Richtlinien für die Wiederaufnahme der Tauchausbildung

Einführung und Überblick

Diese Richtlinien stellen nur eines dar, Richtlinien. Es sind Richtlinien die keinen statischen Charakter haben, also nicht dauerhaft angewendet werden sollten. Da Informationen, Technologie und Techniken Veränderungen unterliegen, werden sich diese Richtlinien ebenfalls verändern. Die Grundlagen auf deren diese Richlinien erstellt wurden, befinden sich am Ende dieses Dokuments. Diese Richtlinien sollten regelmäßigen Überprüfungen unterliegen und es sollten die jeweils angeratenen Verfahren angewendet werden. Eine Richtlinie die von International Training unterstützt wird, ist das Dokument von DAN Europe COVID-19 und Tauchaktivitäten.

Generelle Ratschläge

Wann immer möglich, sollte Ausbildung im Freien oder in gut belüfteten Umgebungen stattfinden. Auch wenn Ausbildung nicht im Freien durchgeführt werden kann, sollten die entsprechenden Verfahren zu Abstandsregeln beachtet werden. Persönliche Schutzausrüstung sollte immer getragen werden. Wenn die Ausbildung das tragen von persönlicher Schutzausrüstung unmöglich macht, beziehe Faktoren wie z.B. die Windrichtung, in deine Überlegungen mit ein. Instructoren und Tauchschüler sollten so positioniert werden, dass der Wind die Ausatemluft von Beteiligten wegträgt. Denke an Personen die sich in Windrichtung befinden aber nicht Teilnehmer des Kurses sind.

Es gibt Erkenntnisse die darlegen, das chloriertes oder bromiertes Wasser das Virus zerstören kann. Dies gilt aber nicht für die Luft um den Pool herum, im speziellen um die Ausatemluft von Personen. Auch hier sollten Abstandsregeln eingehalten werden. Es gibt Daten die belegen, dass Viren im Süßwasser über Tage aktiv bleiben können. Wie sich Viren im Salzwasser verhalten, ist im Moment unklar.

In der Tauchschule

Die folgenden Richtlinien können dich und deine Kunden schützen. Eine Möglichkeit ist das vereinbaren von Terminen und/oder das befolgen von entsprechenden Richtlinien die durch entsprechende Behörden/Organisationen erstellt wurden.

Kunden müssen auf erwartetes Verhalten hingewiesen werde, dazu gehört:

  • Wie sie dich kontaktieren können
  • Öffnungszeiten
  • Angebotene Dienstleistungen

Hier einige Möglichkeiten um dies bekannt zu machen:

  • Mitteilungen auf sozialen Medien
  • Entsprechende Hinweise auf einem Anrufbeantworter
  • Hinweise auf deiner Webseite
  • Hinweise an der Eingangstür

Dies gibt den Kunden und den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich an entsprechende Regeln zu halten und personalisiert die Dienstleistung. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokumentes gibt es Hinweise, dass Personen die vom COVID-19 Virus genesen sind, bis zu 40 Tage nach Genesung, das Virus verbreiten können. Deswegen sollten Personen immer als möglicherweise infiziert betrachtet werden.

Es sollte konkrete Hinweise zu Desinfektionsmaßnahmen und Verhaltensregeln geben. Dies zeigt dein Interesse an der Gesundheit deiner Kunden und Mitarbeiter.

Hier einige Ratschläge was man tun kann:

  • Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Bereichen die oft angefasst werden z.B. Türgriffe, Thekenbereich, Geländer, Zahlungsterminals etc.
  • Ausrüstung gemäß den Richtlinien der Hersteller und der entsprechenden Behörden desinfizieren.
  • Lasse deine Mitarbeiter den „Durch Luft übertragbare Pathogene“ Kurs belegen und platziere die Bestätigung im Sichtbereich deiner Kunden.
  • Reinige und desinfiziere Arbeitsbereiche mindestens stündlich
  • Kunden und Mitarbeiter sollten Masken/Mund-Nasenschutz tragen.
  • Bringe eine Plexiglasbarriere im Kassenbereich an.
  • Abstandsmarkierungen am Boden helfen den Kunden Abstand zu halten.

Entsprechende Gesundheitserklärung ausfüllen lassen und permanente Bewertung des Gesundheitszustandes

Auch wenn ein Teilnehmer die entsprechende Gesundheitserklärung ausgefüllt hat, mit dem zusätzlichen COVID-19 Fragebogen, so sollte doch vor jeder weiteren Unterrichtseinheit gefragt werden ob sich der Zustand verändert hat oder ob der Teilnehmer Kontakt zu Infizierten und/oder möglicherweise Infizierten hatte oder selbst positiv auf COVID-19 getestet wurde. Diese Regel sollte zur Vorsorge den Kunden und Mitarbeitern gegenüber, strikt eingehalten werden.

Es gibt stetig neue Hinweise und Dokumenationen über das Tauchen nach einer COVID-19 Infektion. Einige davon sind hier aufgelistet.

Diver Alert Network (DAN)

Belgische Gesellschaft für das Tauchen und hyperbare Medizin (SBMHS-BVOOG) über das Tauchen nach einer COVID-19 Infektion.

Ausrüstung vorbereiten und deren Benutzung

Die gesamte Ausrüstung sollte nach Gebrauch, gemäß etablierter Verfahren und den Richtlinien der Hersteller desinfiziert werden.

Die Reinigung und Desinfektion der Ausrüstung beinhaltet:

  • Ausstellungsstücke, die von Kunden angefasst oder ausprobiert wurden.
  • Reinigung und Desinfektion von Innen- und Aussenseiten der Ausrüstung (BCD, Rebreather, Dummies, (Einweglungen sollten nicht mehrfach verwendet werden))

Ein guter Weg ist, die Ausrüstung von den Teilnehmern unter Aufsicht desinfizieren zu lassen. Dies gibt dem Kunden die Sicherheit, dass die Ausrüstung richtig desinfiziert wurde und lehrt den Kunden die richtigen Verfahren anwenden zu können.

WRSTC https://wrstc.com/avoiding-disease-transmission-in-diver-training/

DAN https://www.diversalertnetwork.org/news/dan-encourages-divers-and-dive-operators-to-properly-disinfect-dive-gear

Online Kurse und theoretische Ausbildung via Internet minimieren den Kontakt.

Online Kurse und theoretische Ausbildung via Internet minimieren den Kontakt während der Ausbildung. Das kann durch Online Kurse oder Videokonferenzen erreicht werden.

Tauchfertigkeiten

Bei der Ausbildung sollten die Ratios (Anzahl der Tauchschüler zu Tauchlehrer) reduziert werden, um Abstandsregeln befolgen zu können. Es sollte ausreichend Abstand zwischen den Tauchschülern eingeplant werden, es sei denn die Tauchschüler wohnen zusammen im selben Haushalt. Unterrichtsräume sollten nach der Nutzung gereinigt und desinfiziert werden. Das bedeutet auch, dass während der praktischen Ausbildung von Fertigkeiten immer ein Mindestabstand eingehalten werden sollte (wenn möglich). Persönliche Schutzausrüstung sollte getragen werden. Ausrüstung sollte nicht von mehreren Teilnehmern genutzt werden ohne entsprechend desinfiziert worden zu sein.

Einige Beispiele über die Ausbildung von bestimmten Fertigkeiten:

Wechselatmung:

Bei der Wechselatmung, gibt der Spender dem Empfänger die/den alternative Luftversorgung/Deco Atemregler und der Empfänger simuliert das Atmen aus dem entsprechenden Atemregler. Dabei sollte die alternative Luftversorgung in der Hand gehalten und der eigene Regler aus dem Mund und wieder in den Mund genommen werden. Das Wasser im Regler muss dann über die bekannten Methoden verdrängt werden.

Rettungsübungen:

Bei der Verwendung von Dummies müssen die entsprechenden Desinfektionsregeln eingehalten werden. Bei einem Dummy der im Wasser benutzt werden kann, muss sichergestellt sein, dass er die gleiche Auftriebscharakteristik wie ein Taucher aufweist.

Mund-zu-Mund Beatmung:

Dies ist eine lebensrettende Fertigkeit die gelehrt werden muss. In der heutigen Zeit müssen wir jedoch besondere Vorsicht walten lassen. Es ist wichtig, dass der Teilnehmer die Mund-zu-Mund Beatmung an einem Kind (Dummy) und Erwachsenen (Dummy) ausführt, um die Unterschiede in der richtigen Luftmenge zum belüften der Lunge, erkennt. Hier greifen dann andere Methoden der Desinfektion. Es reicht nicht mehr, nur den Mundbereich des Dummys, mit einem Desinfektionstuch abzuwischen. Die Lunge der Dummies kann mit COVID-19 Aerosolen infiziert sein. Das bedeutet, dass die Lunge zwischen verschiedenen Teilnehmern erneuert und ordnungsgemäß entsorgt werden muss. Beim Wechsel der Lunge sollten Handschuhe getragen werden, die ordnugsgemäß ausgezogen und mit der Lunge ordnungsgemäß entsorgt werden. Hände direkt nach dem Wechsel waschen.

Abschleppen eines Tauchers:

Bei dieser Übung befindet sich der “Retter” innerhalb der angeratenen 2mtr / 6 ft Abstand. Da hier keine Atemspende stattfindet (das simulierende Opfer ist bei Bewusstsein und ansprechbar), gibt es einige Regeln zur MInimierung des Risikos.

  • Bei dem Taucher, der das Opfer simuliert, bleibt die Maske auf dem Gesicht und der Atemregler im Mund.
  • Dies gilt auch (soweit möglich für den „Retter“)
  • Möglich ist auch die Verwendung einer kurzen Leine, die am BCD, Harness oder Flaschenventil des Opfers befestigt wird.

Referenzen

Divers Alert Network Europe www.daneurope.org/home

Divers Alert Network Europe Form https://www.daneurope.org/readarticle?p_p_id=web_content_reading&p_p_lifecycle=0&p_p_mode=view&p_p_col_id=column-1&p_p_col_count=1&p_r_p_-1523133153_groupId=10103&p_r_p_-1523133153_articleId=14168999&p_r_p_-1523133153_articleVersion=1.0&p_r_p_-1523133153_articleType=General+Web+Content&p_r_p_-1523133153_commaCategories=NEWS&p_r_p_-1523133153_commaTags=&p_r_p_-1523133153_templateId=5993844

Divers Alert Network www.diversalertnetwork.org/

WRSTC https://wrstc.com/avoiding-disease-transmission-in-diver-training/World Health Organization www.who.int/

Center for Disease Control www.cdc.gov/

Environmental Protection Agency https://www.epa.gov/pesticide-registration/list-n-disinfectants-use-against-sars-cov-2

Belgian Society for Diving and Hyperbaric Medicine (SBMHS-BVOOG) on Diving after COVID-19 pulmonary infection https://www.diverescueintl.com/wp-content/uploads/2020/04/PositionCOVID_DIVING.pdf

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